Die Geschichte des architektonischen, städtebaulichen, gesellschaftlichen Phänomens der Siedlung ist nicht zu trennen von ideologischen Bewegungen, gesellschaftlichen Veränderungen und technischen Innovationen. Sozialismus, Präfabrikation, Genossenschaften, Entfremdung, Volksgesundheit, Paternalismus, Normierung, Wohlfahrtsstaat etc. haben sich in die DNA des ambivalenten Begriffs eingeschrieben. Die Siedlung: ein architektonischer Behälter für unterschiedlichste Gemeinschafts- und Wohnexperimente bot eine ideale Projektionsfläche für utopische Fantasien, reformerische Versuche und philanthropische Gemeinschaftsideen. Der utopische Kern des Siedlungsgedanken – ihr erzieherischer Auftrag – wurde ihr schlussendlich zum Verhängnis. Die Ausstellung betrachtet das Phänomen Siedlung anhand von vier Strukturen: Den progressiven Momenten der Siedlung ist ein monumentales MAUSOLEUM gewidmet. Ihre Geschichte, von der Utopie bis zum Abgrund, wird mit Hilfe von ALTAR, MASCHINE und BODEN dargestellt.
SiedlungsRequiem
Ausstellung, München 2018 Lothringer 13 Ausstellungshalle beteiligte Künstler: Stefan Wischnewski; Nikolaus Keller